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Solarenergie für Sansibar

Merle hilft, dass Schüler und Schülerinnen Schreibtischlampen erhalten

Merle

Einsatzort: Sansibar, Tansania

Organisation: Deutsch-Tansanischen Partnerschaft e.V

Kurz nach ihrem Schulabschluss ist Merle P. nach Tansania auf die Insel Sansibar geflogen, um dort, betreut von der Deutsch-Tansanischen Partnerschaft e.V., einen Freiwilligendienst zu machen. Seit drei Monaten arbeitet sie nun schon bei der Zanzibar Solar Energy Association (ZASEA) und unterstützt ihre Kolleginnen und Kollegen, Solarenergie auf der Insel bekannt zu machen.

Frisch die Schule beendet, gerade erst „flügge geworden“, war es zunächst schwer, sich in die Arbeitswelt einzufinden, vor allem weil es sich um sansibarische Arbeitsstrukturen handelt. Vorurteile hin oder her, es stimmt: Auf Sansibar ticken die Uhren anders als in Deutschland. Mittlerweile habe ich mich jedoch gut eingearbeitet und mich auch den sansibarischen Zeitvorstellungen angepasst.

Vertrauen in eine neue Technologie aufbauen

ZASEA fördert die Verbreitung von Solarenergie, ein Thema, dem ich mich bereits in Deutschland im Interesse des Atomausstiegs gewidmet habe. Ich hatte erwartet, dass auf einer so sonnigen Insel wie Sansibar jeder Solarenergie kennt und es bloß am Geld scheitert, dass nicht jedes Haus ein Panel auf dem Dach hat. Tatsächlich geht es primär gar nicht um Geld. Viele Menschen hier kennen Solarenergie schlichtweg nicht oder vertrauen der neuen Technologie nicht genügend, um Geld darin zu investieren. Und da setzt ZASEA an: Wissen vermitteln und Vertrauen schaffen. Und ich helfe dabei tatkräftig mit.

Solar Demonstrations-Kits.
ZASEA zeigt anhand eines Demonstrations-Kits, wie Solarenergie funktioniert.

Eine Schreibtischlampe für jedes Kind

Seit ich hier bin, habe ich verschiedene Projekte unterstützt. Zum Beispiel das Projekt One Child One Light. Im Rahmen dieses Projektes wurden 22 Schulen besucht und jeweils circa 40 Schüler und Schülerinnen sowie Lehrkräfte über Solarenergie und Umweltschutz informiert. Im zweiten Schritt wurden kleine Solarschreibtischlampen zu einem subventionierten Preis an die Kinder und Jugendlichen verkauft. So können diese auch nach Sonnenuntergang noch für die Schule lernen. Da mein Kiswahili noch auf Anfänger-Niveau ist, habe ich nichts zum Unterricht beitragen, sondern nur tatkräftig assistieren können. Aber darum geht es ja schließlich: um eine Unterstützung der einheimischen Kollegen und Kolleginnen und das gegenseitige Lernen.

Aber würde alles so kommen, wie geplant, wäre es ja nur halb so spannend.

Fähigkeiten einbringen – selbst lernen

Ich kann viele Fähigkeiten in die Projekte von ZASEA einfließen lassen – manchmal auch ganz unvorhergesehene. So kann ich zum Beispiel dabei helfen, das ab und zu auftretende Chaos im Büro zu bändigen und Abläufe zu strukturieren. Meine Computerkenntnisse waren ebenfalls schon oft nützlich und mit meinen Englischkenntnissen konnte ich viele Dokumente verbessern oder schreiben. Im Gegenzug habe ich in der kurzen Zeit hier selbst viel gelernt. Ich bin um einiges geduldiger geworden und habe gelernt, dass nicht immer alles perfekt sein muss. Ein „ganz ok“ kann auch schon glücklich machen. Sicherlich habe ich noch vieles mehr gelernt,weniger über Solarenergie, wie ich erwartet hatte, sondern generell über das Leben auf Sansibar. Aber würde alles so kommen, wie geplant, wäre es ja nur halb so spannend.

Schülerinnen mit einer Solarlampe.
Neugierig probieren die Schülerinnen die Solarlampen aus.

Über die Entsendeorganisation

Deutsch-Tansanische Partnerschaft e.V. möchte den globalen Herausforderung des Klimawandels und der Gerechtigkeit im globalen Süden und Norden ganzheitlich und interdisziplinär begegnen. Im Rahmen von weltwärts werden Freiwillige in Projekten zum Klimaschutz, zur Förderung erneuerbarer Energien und zur (Umwelt-)Bildung eingesetzt.