Zu zweit nach Indien
Gemeinsamer Schritt ins Unbekannte
Jonas Neugierde für den Buddhismus sowie die indische Kulinarik weckten schon früh den Wunsch des damals frischgebackenen Abiturienten, den Schritt ins Ausland zu wagen. Währenddessen warf sein Freund Jan seine ursprünglichen Pläne spontan über den Haufen, als er über Jonas vom weltwärts-Programm erfuhr und von der Möglichkeit zusammen mit ihm in einem Projekt zu arbeiten. Schließlich reisten die beiden jungen Männer gemeinsam über die Karl-Kübel Stiftung (KKS) in den südindischen Bundesstaat Karnataka.
„Sprachliche Barrieren stellten zu Beginn eine Herausforderung dar. Doch durch die unglaublich empathischen und verständnisvollen Menschen wurden diese Unsicherheiten schnell überwunden.“
-Jan
Ihre Einsatzstelle war das Kinderheim in Hassan der Organisation PRACHODANA. Neben einem gemeinsam mit der Einsatzstelle festgelegten Rahmenprogramm, bestehend aus Englischunterricht in unterschiedlichen Klassenstufen und eigenem Kannada Unterricht, wurde den beiden Freiwilligen viel Gestaltungsspielraum zugetraut. Trotz anfänglicher Sprachbarrieren, gelang es ihnen im Laufe der Zeit, kreative Projekte umsetzen und auf Wünsche der Kinder einzugehen. So wurden neben den klassischen Bildungseinheiten auch Brettspiele kreiert, eine Wasserolympiade veranstaltet oder verschiedene Sportarten gespielt. Die im Laufe des Freiwilligendienstes entstandene Bindung zu den Kindern sowie die Entwicklung von neuen Perspektiven, sehen beide als einen der größten Gewinne ihres Einsatzes an.
„Eines meiner Lebensziele ist, so viele Dinge wie möglich auszuprobieren. In Indien habe ich so unglaublich viele neue Situationen erlebt und bin spannenden Menschen begegnet, dass ich Alles gar nicht aufzählen könnte.“
-Jonas
Begegnungen fürs Leben
Trotz kultureller und sprachlicher Herausforderungen, Konflikten oder Heimweh, blicken beide auch heute noch überaus positiv auf die Zeit zurück. „Insbesondere durch die enge Betreuung der KKS und die zwei Seminare vorher, habe ich mich gut vorbereitet gefühlt. Zu Beginn des Abenteuers war ich sehr dankbar, dass wir eine Woche nochmal mit allen Freiwilligen verbrachten und lernten, wie man Geld abhebt, einkauft, öffentliche Verkehrsmittel nutzt, usw. Im Projekt angekommen wurden wir auch gleich von unseren Mentoren, allen Kindern und der Familie des Direktors warmherzig begrüßt“ berichtet Jonas. Diese waren es auch, welche ihnen den Alltag in Hassan zeigten und ihnen erste Kontakte zu Einheimischen ermöglichten. So besuchten die ehemaligen Freiwilligen beide in Vergangenheit wiederholt indische Freunde in Karnataka und planen bereits ihre nächsten Besuche.
„Noch heute denke ich häufig an die Zeit zurück und spüre die positiven Effekte auf mein momentanes Leben.“
-Jonas
Mehr als ein Freiwilligendienst
Heute, fünf Jahre nach ihrem Freiwilligendienst, stehen die Beiden weiterhin in engem Kontakt mit der Familie des Direktors und dem Projekt. Während Jonas zu Beginn noch geplant hatte, in einem handwerklichen Projekt zu arbeiten, möchte er als Psychologe im kommenden Jahr seine Weiterbildung zum Kinder- und Jugendpsychotherapeuten beginnen. Und auch Jan bezeichnet Karnataka trotz seiner spontanen Entscheidung für den Freiwilligendienst mittlerweile als seine zweite Heimat. Rückblickend sagt er „Ein Weltwärts Freiwilligendienst ist nicht nur eine Investition in persönliches Wachstum, sondern auch in die Schaffung einer globalen Gemeinschaft, die auf Respekt, Verständnis und Zusammenarbeit basiert.“
Warum Jonas sich während seiner Zeit in Indien dazu entschlossen hat Vegetarier zu werden und was es mit „fahrenden Ghettoblastern“ auf sich hat, hat er damals ausführlich in seinem Blog beschrieben.